Das wiedergefundene Schaf – Psalm 23 – psalm 23

Das wiedergefundene Schaf – Psalm 23

Es war schon eine Weile vergangen, seitdem das kleine Schaf die Rufe seiner Herde, zurückzukommen, zuletzt vernommen hatte. Es war immer weiter gelaufen — diese Gegend bot doch noch so viele Dinge, die erforscht werden wollten! Da waren unbekannte Pflanzen, wilde Gewässer, Berge und Täler — alles neue und unbekannte Erscheinungen, die für ein so junges Schaf immer neue Abenteuer boten. Doch langsam wurde es müde und hungrig. Es schnupperte an einigen Büschen und fraß sich satt, dann noch ein paar Schlucke aus dem Fluss, der da vorbeilief. Doch als es sich einen Schlafplatz suchen wollte, übersah es den Abhang und rollte mit rasender Geschwindigkeit hinunter. Unten blieb es auf dem Rücken liegen und konnte sich nicht mehr umdrehen. Das war für ein Schaf wirklich eine gefährliche Sache, es konnte sich nicht von allein wieder auf den Bauch drehen. So langsam dämmerte es und das kleine Schaf bekam es mit der Angst zu tun. Was, wenn die nächsten Tage niemand hier entlangkam und ihm aufhalf? Was, wenn es verhungern und verdursten musste? Wer würde es finden? Und, was wäre, wenn Wölfe oder andere wilde Tiere hier vorbeikamen? Das wäre das Ende!

Oh, wie sehr sehnte sich das kleine Schaf nach der Herde und seinem Hirten zurück! Es hatte doch dort so ein gutes Leben gehabt, mit ausreichend Futter — dem besten, denn sein Hirte wählte immer nur die besten Wiesen und gesündesten Gewässer zum Trinken aus. Tagsüber hatte der Hirte immer ein waches Auge auf die Herde und kämpfte, wenn nötig, um das Leben seiner Schützlinge. Auch nachts war das Schaf im Gatter sicher gewesen vor reißenden Wölfen oder Bären. Doch nun war alles anders, hier draußen war es den Feinden und der Umwelt schutzlos ausgeliefert.

Das kleine Schaf döste nach langer Zeit langsam ein, bis es ein leises Rufen vernahm. Das klang doch ... wie sein Hirte! War er diesen weiten Weg hierhergekommen? Das Schaf versuchte mit aller Kraft zu blöken, um die Aufmerksamkeit des Hirten zu bekommen. Und er hörte es, kam tatsächlich in die richtige Richtung und suchte, bis er das Schaf einsam und verletzt hinter einem Baumstamm fand. Er rannte hin, richtete das kleine Schaf auf, drückte es an sich und nahm es auf seine Schultern. Dann machte er sich auf den Weg zurück — nach Hause!

Das Schaf war erleichtert, einen so liebevollen Hirten zu haben, der nicht aufgab, bis er auch das Weggelaufene wiederfand. Zu Hause versorgte er die Wunden und fütterte es mit dem guten Futter, wie es das kleine Schaf schon immer gekannt hatte.

Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Psalm 23,1

Auch du hast so einen wunderbaren Hirten; einen, der sich tagtäglich um dich kümmert; dich mit dem versorgt, was du brauchst; bei dir ist, wenn Leid den Weg verdunkelt; der dich heilt, wenn du verwundet bist; der dich ganz und gar kennt und von ganzem Herzen liebt.

Vielleicht läufst auch du manchmal weg, aber dein Hirte geht dir nach und sucht dich, bis Er dich wiederfindet. Was für einen guten Hirten haben wir doch in Jesus!

Mit dem Psalm 23, der vielen von uns schon ans Herz gewachsen ist, wollen wir dich ermutigen, dir die Eigenschaften deines guten Hirten Jesus Christus noch mehr vor Augen zu führen. Wie schützt, versorgt, liebt und segnet Er dich zurzeit in deinem Leben? Wie kann dir dieser Psalm in den schweren Stunden helfen, dir gewiss zu sein, dass dein Hirte bei dir ist? Sei kein Schaf, das vor Ihm wegläuft, sondern wirf dich in die starken Arme deines Hüters!

Mit Postern und Geschenkartikeln zu diesem wunderbaren Psalm über unseren wunderbaren Hirten kannst du dir immer wieder vor Augen führen, wie Jesus auch an diesem Tag bei dir sein wird.

 


Stefanie Dittmann lebt in Berlin. Sie ist Teil der Gnadengemeinde Berlin und arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Vom Evangelium ergriffen lernt sie beim EBTC mehr über Biblische Seelsorge, um den jungen Frauen in ihrer Gemeinde besser zu dienen.