Gott ist erhaben!
Was verbindest du mit dem Wort „erhaben“?
Denkst du dabei vielleicht an Gott, der auf Seinem Thron sitzt? Kommt dir möglicherweise auch ein Mensch in den Sinn, der besonders anmutig auftritt und bei dem es fast so scheint, als würde er über vielen menschlichen Problemen stehen? Oder hast du dich schon mal erhaben gefühlt und einen erhebenden Moment gehabt, der sich fast königlich anfühlte?
Das Wort „erhaben“ bedeutet so viel wie hoheitsvoll, von Größe erfüllt oder überlegen. Und es ist besonders interessant, wie dieses Wort in der Bibel verwendet wird, als David damit Gott in 2Sam 7,22 beschreibt:
Darum bist du, HERR Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben!
– 2. Samuel 7,22
Zuvor war David schon eine Weile König gewesen und hatte viele Kriege geführt. Er hatte viele Siege gehabt und konnte nun seinen Wohlstand genießen. Inmitten dieser Situation kommt ihm in den Sinn, dass im Gegensatz zu ihm selbst, der in einem prächtigen Palast lebte, Gottes Bundeslade unter Teppichen verhüllt war.
Nun wünscht sich David, diesem Symbol von Gottes Gegenwart Ehre zu verleihen und damit natürlich auch seinem und unserem Gott Ehre zu bringen. Doch sein Plan, für Gott ein Haus zu bauen, bekommt eine kleine Wendung, als er dazu den Propheten Nathan befragt. Dieser ist erst hellauf begeistert, aber bekommt in der darauffolgenden Nacht einen Traum, in dem Gott ihm sagt, wie Er dazu steht.
Gott sagt, dass Er nie befohlen hatte, dass Ihm ein Haus gebaut werde, und —das ist das Interessante daran, weshalb David Gott als erhaben beschreibt— dass Gott stattdessen David ein Haus, eine Dynastie, bauen würde.
Nachdem Nathan nun David diese Antwort Gottes weitergegeben hatte, war David ganz überwältigt und betete. Dabei pries er Gottes Größe und erklärte, dass Gott eben so hoch erhaben war.
Wir halten Erhabenheit vielleicht für ein abgehobenes, über allem stehendes Verhalten, doch hier sehen wir, wie Gott, dem David Ehre bereiten möchte, indem Seine Bundeslade nicht mehr einfach irgendwo zugedeckt stehen sollte, stattdessen Seine Gunst über David ausschüttet. Es sollte nicht genug sein, dass David selbst vom Hirtenjungen zum Königtum gekommen war, sondern Gott versprach ihm auch noch eine generationenübergreifende Herrschaft. David ist überwältigt von dem, was Gott alles schon mit Israel getan hatte, und nun eben verspricht, zu tun.
Dieser Gott ist auch unser Gott!
Uns ist keine Königsherrschaft hier auf Erden verheißen, sondern etwas viel Besseres: eine ewige Kindschaft und ewiger Segen in der Herrlichkeit. Unser Gott ist weiterhin dieser Erhabene, dem wir Ehre geben wollen und sollen, aber der sich viel mehr um uns kleine Geschöpfe sorgt. Wie David Gottes Erbarmen über das versklavte Israel beschreibt und dass Gott hingegangen ist, um sie für sich zu erlösen, so können wir die Barmherzigkeit Gottes darin sehen, dass Sein Sohn hingegangen ist und uns für Sich erlöst hat.
Welch ein Gott, welch ein Retter!