Fast jeder hat schon mal etwas von den 10 Geboten gehört und kennt mindestens einen Teil davon. Dieses wohl bekannteste Element finden wir im Alten Testament.
Häufig wird es auch in der Evangelisation verwendet, um den Gesprächspartner auf seine bzw. ihre Sündhaftigkeit aufmerksam zu machen und demgegenüber Gottes Heiligkeit darzustellen.
Doch wie stehen wir neutestamentlichen Gläubigen dazu?
Sind wir immer noch unter diesem Gesetz, das Gott Mose gegeben hatte? Oder gilt nur noch ein Teil von uns? Haben die 10 Gebote für uns überhaupt noch eine Bedeutung?
Um diese beiden Texte aus 2. Mose 20 und 5. Mose 5 richtig einzuordnen, sollten wir zuerst verstehen, wozu Gott diese Worte gegeben hatte. Sie sollten zwei Beziehungsarten beeinflussen: die vertikale und die horizontale. Die vertikale Beziehung ist die zwischen Mensch und Gott. Darin enthalten sind, keine andern Götter zu verherrlichen, keine Bilder von Gott zu machen Gottes Namen nicht zu missbrauchen. Dadurch schützt Gott den Dienst am wahren Gott, Er schützt die richtige Art des Dienens und bewahrt Seinen Namen.
Außerdem wird der Ruhetag geheiligt, indem die Israeliten den Sabbat halten sollen.
Die andere horizontale Beziehung, die geschützt werden soll, ist die zwischen Mensch und Mensch. Mit dem Gebot, die eigenen Eltern zu ehren, wird die Familie geschützt. Mit den Geboten, nicht zu töten, nicht die Ehe zu brechen, nicht zu stehlen und zu lügen, wird das Leben, die Ehe, der Besitz und die Wahrheit beschützt. Und mit dem letzten Gebot, das Neid verbietet, wird die Reinheit des Herzens bewahrt
Was machen wir nun damit, wie gehen wir mit den 10 Geboten um?
Wir können sagen, dass das mosaische Gesetz für uns nicht mehr gilt. Die 10 Gebote sind eine Zusammenfassung aller anderen 613 Gebote sind, die im 3. Buch Mose ausgeführt werden.
Doch die 10 Gebote sind das Herzstück dessen, was ein gottwohlgefälliges Leben vor dem Angesicht des Schöpfers ausmacht. Wir finden 9 von ihnen im Neuen Testament an verschiedenen Stellen wiederholt und verstehen, dass es gute Wegweiser sind, um vor Gott wohlgefällig zu leben. Wir sind jetzt unter einem Neuen Bund und leben unter dem Gesetz Christi. Aber Gottes Wesen, das diesem wertvollen Text zugrunde liegt, hat sich nicht geändert. Er will immer noch Seine Anbetung, das Leben und die Familie schützen, wie auch damals schon. Und der Weg, wie wir diese Dinge bewahren, ist durch die Liebe. Wenn wir Gott und unseren Nächsten lieben, dann werden wir nicht die Ehe brechen, nicht lügen und Gott mit einem Götzen austauschen.
Wenn du das nächste Mal evangelisierst und Gottes Willen für das Leben deines Gegenübers aufzeigen möchtest, dann nutze doch gern die Prinzipien, die in den 10 Geboten dargelegt werden. Es geht nicht darum, das Gesetz dem Buchstaben nach zu halten. Auch die Gebote aus dem 3. Buch Mose gelten nicht mehr für uns, da wir nicht zum Volk Israel zur Zeit des Alten Testaments gehören. Aber wir können Gottes guten Charakter darin erkennen und diese Prinzipien, die Prinzipien der Liebe, als Grundlage für unser Leben nehmen. Das ist schließlich auch das Gesetz Christi, das in diesen beiden Worten zusammengefasst werden kann: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Wohlauf, lasst uns lieben, wie Christus liebt!
Der Friede Gottes sei mit dir.